Bericht 5 – on the road again

 

 

 

Wer erinnert sich schon noch an die Katastrophenmeldung vom Ausbruch des Vulkans Puyehue in Chile an der Grenze zu Argentinien. Ein gewaltiger Ascheregen hat im Juni 2011 weite Landstriche unter sich begraben.

Bei uns fast vergessen, hier ist die Situation noch immer aktuell. Wir fahren durch San Carlos de Bariloche am See Nahuel Huapi, als eine eine giftig milchig diffuse Wolke auf uns zukommt.  Wenig spŠter verschwinden Sonne, Berge und See hinter einem fahlgelben Schleier, die Sicht geht auf 50 Meter zurŸck. Der Puyehue spuckt noch immer, und der vorherrschende Westwind trŠgt seine Asche weit hinein nach Argentinien. Die Vulkanasche ist wie feiner Kies und leicht wie Styropor, die Bewohner der umliegenden Orte haben sie mit RŠumgerŠten zu Bergen neben der Stra§e aufgetŸrmt, aber sie hat auch feine Partikel, die auf Staubstra§en von jedem vorbeifahrenden Auto zu langen Staubfahnen aufgewirbelt werden. Und niemand wei§, wie lange der Puyehue noch aktiv sein wird.

Sechs Wochen sind schon seit dem letzten Bericht vergangen, und fast 5000 Kilometer sind wir inzwischen von Ushuaia entfernt, wo Bericht 4 endete. 10 Tage waren wir in der Stadt und ihrer Umgebung, denn es gab viel zu sehen am ãFin del MundoÒ (Ende der Welt).

Die Stadt liegt fast malerisch an einer Ausbuchtung des Beagle Kanals, ist eingerahmt von Bergen und hat durch den stŠrker werdenden Tourismus (auch reichlich Kreuzfahrtschiffe) eine belebte Innenstadt.  An einem klaren, sonnigen Tag leisten wir uns einen Flug mit einer Cessna Ÿber Stadt und Umgebung. †ber den Felsen und Gletschern sorgen Auf-und Fallwinde fŸr reichliche Turbulenzen, der kleine Flieger mit uns vier Passagieren rŸttelt und schwankt, steigt und fŠllt – nichts fŸr schwache Nerven. Erst Ÿber dem Beagle Kanal, wir folgen ihm fast bis zu seinem Ausgang im Atlantik, wird der Flug wieder ruhiger.

Von Ushuaia Richtung Westen gehtÕs in den Nationalpark Feuerland ãTierra del FuegoÒ, und da stehen wir endlich mal wieder zwischen  Wald und Lagunen nach so endlos vielen Kilometern baumloser Pampa. NatŸrlich fahren wir auch noch die letzten Kilometer der berŸhmten Ruta 3, die in Buenos Aires beginnt, und hier an der Grenze zu Chile endet.

Per ist im letzten Jahr auf dem Beagle Kanal gesegelt, jetzt ist er darüber geflogen und nun will er ihn auch noch entlang fahren. Von Ushuaia nach Osten fŸhrt eine Schotterpiste am Kanal entlang, vorbei an steilen Felsen, flachen StrŠnden und durch sehr alten Lenga Wald (eine hier typische Buchenart), der den Holzfirmen bisher noch nicht zum Opfer gefallen ist, dem aber die eingeschleppten Biber zu schaffen machen. Auch einzeln stehende Bäume haben es schwer, der gewaltige patagonische Wind formt sie zu skurrilen ãWindfahnenÒ. Bei der ãEstancia MoatÒ ist endgŸltig Schluss, weiter sŸdlich kann man auf dieser Erde mit dem Auto nicht fahren.

Also klar zur Wende und wieder nach Norden.

Feuerland ist aufgeteilt zwischen Chile und Argentinien. Wir Ÿberqueren daher heute zweimal die Grenzen, aber dazwischen liegt auf chilenischem Gebiet eine Schlaglochpiste mit tiefen Rillen, vielen Lšchern und Steinen. Schlie§lich hat Chile kein Interesse daran die Transitstrecke in Schuss zu halten. Die Magellan-Stra§e Ÿberqueren wir in einer halben Stunde mit der FŠhre, dann sind wir wieder auf dem Festland.

 

Am 12. Januar zeigt unser mit Elektronik vollgestopftes Auto einen Fehler an: ãMotor defektÒ, dann geht es in den Notbetrieb, d.h. der Motor lŠuft nur noch mit einer um ein Drittel reduzierten Leistung. NŠchste grš§ere Stadt auf unserer Route ist Punta Arenas. Dort, auf der Suche nach einer Werkstatt, bleibt unser ãOpamobilÒ stehen, und nur mit Hilfe des Anlassers kann Per es von der Stra§e in eine ParklŸcke bugsieren. Es lŠuft etwas aus – Diesel. Die Dieselleitung ist durchgescheuert. Per legt sich unters Auto und kann sie mit Tape, Schlauch und Schellen notdŸrftig reparieren. Als er fast fertig ist, kommt eine Dame und fragt, ob sie uns wenigstens einen Kaffee kochen soll, eine zweite kommt und will uns sogar zum Essen einladen.  

Bei der Touristen-Information hat man uns gesagt, es gŠbe eine Iveco-Werkstatt in der Stadt. Als wir sie am nŠchsten Tag mit viel MŸhe am Stadtrand finden, ist es Mercedes, und man bŸgelt uns schnell ab. Per meint, der notdŸrftig geflickte Schlauch hŠlt noch eine Weile, also   fahren wir wieder Richtung Norden. Aber nur ein paar Kilometer, dann wieder Fehlermeldung und Notbetrieb. Wir entscheiden uns die Route zu Šndern und noch mal, entlang der Magellanstrasse, nach Rio Gallegos zu fahren, dort soll es eine Iveco-Werkstatt geben. Die gibt es tatsŠchlich, es steht jedenfalls gro§ Iveco drŸber, aber man darf nicht unsere Ma§stŠbe anlegen. Es handelt sich um einen dŸsteren Raum, in dem ein Auto steht, damit ist er voll. Vor der TŸr steht ein alter LKW auf einem kleinen staubigen Platz neben der Staubstra§e. Wir passen gerade noch daneben. SelbstverstŠndlich gibt es hier kein LesegerŠt um die Elektronik unseres Autos auszulesen, aber immerhin erklŠrt sich der Chef bereit ein neues StŸck Dieselleitung einzuziehen.

Am nŠchsten Tag lernen wir, dass es viele kleine WerkstŠtten gibt, von der jede auf bestimmte Arbeiten spezialisiert ist. So landen wir zuerst bei einem Fachmann fŸr elektrische Funktion, der prŸft, kann aber nicht helfen. Als wir von seinem winzigen Hof runter fahren wollen, streikt das ãOpamobilÒ wieder komplett. Vier Mann sind nštig, um es auf die Stra§e zu schieben. Was tun? Noch einmal versucht Per zu starten und nimmt die Bordbatterien zu Hilfe – es klappt, und wir kšnnen zu einem Spezialisten fŸr Diesel-Einspritz-Pumpen fahren. Der stellt fest, dass die Pumpe nicht funktioniert, die laut Werkstatthandbuch im Tank sitzt.

Also zur nŠchsten Werkstatt, die Tanks ausbaut. Aber heute nicht mehr. Am nŠchsten Tag wird der Tank ausgebaut – †berraschung! Es gibt gar keine Pumpe im Tank bei diesem Modell. Tank wieder eingebaut und zurŸck zum Diesel-Spezi. Der prŸft und findet ohne LesegerŠt den Fehler: Von den 4 EinspritzdŸsen sind 2 kaputt, eine arbeitet noch zufriedenstellend und nur eine ist všllig in Ordnung. Und das bei einem fast neuen Auto. Es gibt noch einen Laden von Iveco im Ort, der aber nur Ersatzteile verkauft. GlŸcklicherweise hat er die benštigten EinspritzdŸsen, das StŸck fŸr mehr als 600 Û. Aber am 19. Januar ist Opa wieder mobil.

FŸr uns passiert etwas ganz Unglaubliches. Der Chef der Werkstatt gibt uns kostenlos als Ersatz eine EinspritzdŸse mit. Er bittet uns nur, sie ihm im Herbst zurŸckzuschicken, falls wir sie nicht brauchen oder ihm ansonsten eine aus Deutschland mitzubringen.

 

Es geht weiter durch die Pampa und langsam wird sie uns langweilig, ZŠune, ZŠune.... Dieses Land scheint aufgeteilt zwischen Gro§grundbesitzern, und jeder hat seinen Besitz sorgfŠltig eingezŠunt. Im Abstand von jeweils 1 Meter ein schmalerer Pfosten, alle 5 Meter ein stŠrkerer. Dazwischen 5 Reihen Draht Ÿbereinander. Selten kann man von der Stra§e abfahren, die Suche nach einem Nachtplatz gestaltet sich oft schwierig.

Textfeld: Etwas Statistik:
Wir sind inzwischen 10.000 km gefahren davon 9000 km eingezŠunt, d.h. vorbei an 18.000.000 Zaunpfosten und 90.000 km Draht, und das ist nur das, was wir rechts und links der Stra§e sehen. Ein Vielfaches befindet sich abseits. 
FŸr etwas Abwechslung bei der eintšnigen Fahrt sorgen neben den Guanakos auch die Nandus, der sŸdamerikanische Strau§. In letzter Zeit sehen wir merkwŸrdige Gruppen, ein Altvogel ist umgeben von 15 bis 25 Jungtieren. Dank der Hilfe von John kennen wir jetzt des RŠtsels Lšsung. Die HŠhne herrschen Ÿber einen Harem, und seine Frauen legen alle in dasselbe Nest ihre Eier. Dann verschwinden sie und lassen den Macho brŸten. Wenn die KŸken da sind, muss er sie auch noch alleine aufziehen. Nandus sind normalerweise sehr scheu und rennen sofort weg, wenn sich ein Auto nŠhert. Aber einmal haben wir eine gute Gelegenheit sie zu fotografieren. Ein Hahn mit seinem Nachwuchs ist auf dem schmalen Streifen zwischen Stra§e und Zaun gelandet. Fliegen kšnnen sie nicht, also kommen wir etwas nŠher ran.

Nach dršger Pampa kommt der nŠchste Hšhepunkt ãTorres des PaineÒ. Der Park war Anfang Januar einige Zeit geschlossen. Ein unachtsamer Tourist hatte ein Feuer verursacht, das weite Teile des Waldes zerstšrt hat. Entsprechend geht die Fahrt Ÿber viele Kilometer vorbei an verbrannten BŠumen. Aber es ist Hochsaison und 32 US$ Eintritt pro AuslŠnder sind ja auch nicht schlecht. So ist er seit ein paar Tagen wieder offen.

Der Park umfasst 242.000 Hektar, und die Landschaft ist wirklich atemberaubend. Aus der Ebene erheben sich plštzlich die Berge der SŸdkordillere, der Cerro Paine Grande ist mit 3050 Metern der hšchste. Wir bleiben auf dem Campingplatz Pehoe und haben von unserem Stellplatz einen phantastischen Blick auf das Massiv. Am Abend sorgt ein gro§artiger Sonnenuntergang fŸr ãAlpenglŸhenÒ oder besser ãTorresglŸhenÒ. Die Abende kann man lange genie§en, erst gegen 22 h ist die DŠmmerungsphase zu Ende.

In diesem berŸhmten Wandergebiet mŸssen Per und ich uns leider aufs Schauen beschrŠnken, denn ich habe mir als erste eine heftige ErkŠltung eingefangen und liege teilweise všllig flach. Dann habe ich leider auch noch Per angesteckt.

Unsere Karawane bricht auseinander. Martin macht sich auf nach Norden, er fliegt Mitte Februar zurŸck nach Deutschland. Uschi und Hermann wollen langsamer voran und daher einige Zeit alleine fahren. Mit Ulli und seinem Freund Jochen (fŸr 4 Wochen aus MŸnchen eingeflogen) bleiben wir noch weiter zusammen.

Trotz gesundheitlicher Probleme laufen wir ein StŸckchen am Lago Grey entlang, in dem ein Gletscher endet. Das Gletscherwasser fŠrbt den See blaugrŸn, und abgebrochene Eisblšcke sorgen fŸr Dekoration. Von einer Sandbank sehe ich meinen ersten kleinen Eisberg. Ich wollte es nie glauben – aber er ist wirklich blau!

Am 23. Januar Ÿberqueren wir wieder die Grenze nach Argentinien. Wir mŸssen ein bisschen warten, Rotel Tours ist gerade eingetroffen. Kennt ihr die? 35 Leute im Bus ohne Toilette, ein AnhŠnger, in dem sargŠhnliche Schlafkojen sind. In 25 Tagen von Santiago de Chile nach Ushuaia.

Dann wieder durch die Pampa. Am Stra§enrand sehen wir Gauchos  die Schafe zusammentreiben. Es ist Zeit sie zu scheren, schlie§lich muss bis zum Winter die Wolle wieder nachgewachsen sein.

NŠchstes Highlight ist der Gletscher Perito Moreno. Grandios, aber touristisch sehr durchorganisiert. Ein gro§er Parkplatz, Shuttle-Busse fahren zum Beginn  der ãWanderwegeÒ (Metallgitterstege) entlang der Gletscherkante. Von diversen ãBalkonenÒ hat man immer wieder Ausblicke auf den Gletscher, seine Abbruchkante und die WasserflŠche davor. NatŸrlich will jeder Tourist einen grš§eren Abbruch erleben. Auch wir warten lange, hšren es knirschen und krachen, aber nur kleinere Brocken lšsen sich und stŸrzen ins Wasser. Schiffe fahren zum Gletscher, wir gehen an Bord und quetschen uns an Deck zu den vielen anderen Touristen. WŠhrend der Fahrt kracht es wirklich heftig, eine riesige EissŠule bricht von der Kante ab und stŸrzt in die Tiefe. Schnell dreht der KŠptÕn das Schiff, so dass es die folgende hohe Welle von hinten bekommt. Phantastisch, aber das ging so schnell, wir hatten nicht mal Zeit den Fotoapparat hochzurei§en.

FŸr ein NachtplŠtzchen fahren wir zum kostenlosen Campingplatz des Parks. Er ist zwar 38 Kilometer Piste entfernt, aber die Fahrt dorthin gehšrt zum Schšnsten, was wir gesehen haben. Es geht vorbei an Bergen, deren Schichten wie gefaltet in grŸn und braun Ÿbereinander liegen. Dazwischen ist ein See, der blau und tŸrkis schimmert, das Torfmoor in der Ebene ist ockerfarben, die angrenzenden Wiesen leuchten grŸn. Zum Campingplatz fahren wir hoch auf einen Platz mit Blick Ÿber die Ebene und auf die schneebedeckten Berge in der Ferne. Nur Postkarten sind kitschiger!

Eine BerŸhmtheit fehlt uns noch: der Fitz Roy. Aus 150 Kilometer Entfernung haben wir ihn bei klarem Himmel und Sonnenschein gesehen, aber als wir nŠher kommen, schlŠgt das Wetter um, es regnet. In Deutschland haben wir noch gesagt, wir wŸrden auch 14 Tage warten, um den Fitz Roy zu sehen. Aber jetzt sind wir uns da nicht mehr so sicher. Im Internet finden wir heraus, dass das Wetter schlecht bleiben soll. Am nŠchsten Tag ist es nur bewšlkt. Wir nutzen die Gelegenheit und fahren eine Stra§e durch ein Flusstal zum Lago Desertio.  Gro§artige Blicke auf  schneebedeckte Berge, einen Gebirgskamm, der bis zur halben Hšhe mit Wald bedeckt ist, darŸber Gesteinsschichten in unterschiedlichen Farben und Ÿber allem ein wenig Schnee, als hŠtte jemand Puderzucker darŸber gestreut.

Dann kommt Pers Geburtstag, und wir wollen ihn nicht im Regen in El ChaltŽn verbringen. Auf guter Asphaltstra§e fahren wir weiter, und kaum sind wir aus dem Bereich des Fitz Roy raus, haben wir bei der Fahrt am Lago Viedma wieder strahlenden Sonnenschein. 130 Kilometer geht alles gut, im Ort Tres Lagos machen wir eine Pause, dann geht es weiter auf einer schlechten Piste mit vielen scharfkantigen Steinen. Leider hat unser Navi gestreikt und wir haben nicht aufgepasst, und so stellen wir nach 50 Kilometern fest, dass wir auf der falschen Stra§e sind. Also zurŸck. Nach 30 Kilometern hinten ein harter Schlag – Reifen hinten links platt. Der patagonische Wind pfeift Ÿber die trostlose Pampa, der Staub sitzt nach wenigen Minuten in Nase, Mund und Ohren, und der Reifenwechsel ist auch nicht so einfach wie beim PKW. Eine halbe Stunde harter Arbeit, dann ist es geschafft, und wir fahren nach Tres Lagos zurŸck. Es gibt eine Tankstelle, die hat zwar weder Benzin noch Diesel (das passiert hier immer wieder, man sollte tanken, wann immer es mšglich ist), aber der Chef ist bereit unseren Reifen zu flicken. Doch ein etwa 10 Zentimeter langer Riss in der Decke macht eine Reparatur unmšglich. So lassen wir die neue Decke, die wir mithaben, auf die Felge ziehen und haben dadurch hinten zwei neue Reifen drauf. Inzwischen ist es 18 Uhr, wir dŸrfen neben der Tankstelle Ÿber Nacht stehen. Happy Birthday!  

Unsere Tour geht weiter auf der berŸhmten Ruta 40. Teile davon sind schon asphaltiert, andere sind in einem so schlechten Zustand, dass das Fahren eine Qual ist. Dazu kommt ein extremer Wind voll gegen an. Bei max. 85kmh Verbrauch 25 l/100 km , Wind von hinten, nur 13 l bei 120 kmh.

Chile und Argentinien teilen sich den zweitgrš§ten See SŸdamerikas (der Grš§te ist der Titicacasee), die Argentinier nennen ihren Teil Lago Buenos Aires, die Chilenen Lago General Carrera. Wir fahren bei blauem Himmel und gro§artiger Sicht auf der chilenischen Seite. Die Stra§e ist schmal, kurvig, windet sich in stŠndigen auf und ab  immer am See entlang. Durch das Gletscherwasser ist der See tŸrkis-blau, dahinter erheben sich die schneebedeckten Anden in Hšhen bis zu 4000 Meter. Hinter jeder Kurve haben wir einen neuen atemberaubenden Blick. Aber die Freude wird durch die immer schlechter werdende Stra§e getrŸbt. Wellblech, dicke LŠngs- und Querrillen, Lšcher. Per hat wenig Zeit die Natur zu bewundern.

Danach kšnnen wir uns auf einer kurzen Asphaltstrecke ein wenig vom RŸtteln und SchŸtteln erholen, dann wird die Stra§e wieder schlechter, aber ein gro§artiger Nationalpark entschŠdigt uns fŸr die Strapazen. Im Parque Nacional Queuelat regnet es angeblich an 300 Tagen im Jahr, wir sind in einem kalten Urwald. Am Stra§enrand stehen mannshohe FuchsienbŸsche, riesige Farne, Pangue-Pflanzen mit BlŠttern wie gro§e Regenschirme (die StŠngel der Pflanzen kann man wie unseren Rhabarber verwenden). †berall von den Bergen stŸrzen BŠche und WasserfŠlle herab, deren Ursprung von den tief hŠngenden Wolken versteckt wird. Wir kommen an einen Campingplatz mit 7 StellplŠtzen, weit voneinander entfernte Lichtungen im Urwald. Ein winziger Pfad fŸhrt durch das sonst undurchdringliche Gewirr von aufrechten und umgestŸrzten  BŠumen, Bambusgehšlz, Lianen, Farnen und Moosen. Es macht gar nichts aus, dass es ununterbrochen nieselt, das gehšrt dazu. An einem tosenden Bach geht es nicht mehr weiter, wir mŸssen zurŸck, denn nur mit einer Machete kšnnte man sich hier einen eigenen Weg schlagen.

VorlŠufiges Happy End: In Esquel bei einer winzigen Iveco-Werkstatt konnte man endlich unseren Bordcomputer auslesen. Zwar hat das Opamobil unter schlechtem Diesel, dem ewigen Staub und dem starken RŸtteln ein bisschen gelitten, aber es gab Entwarnung, wir kšnnen unbesorgt weiterfahren.

Textfeld: VorlŠufiges Fazit fŸr das Fahren mit einem modernen Euro 4/5 Fahrzeug au§erhalb Europas: Wichtiges Utensil ist ein UBD 2 GerŠt mit dem man die Fehlermeldungen auslesen kann, und vor allen Dingen lšschen kann. Sonst kann es passieren, dass man 1000km oder mehr im Notbetrieb bis zur nŠchsten Werkstatt mit dem passenden LesegerŠt fahren muss.